Psalm 116 - Sammlung Großmann 1623 auf 3 CDs

Als im Jahre 1616 der Amtsschösser (des ist so eine Art Finanzminister) von Jena, Burkhard Großmann, von einer schweren Krankheit genesen war, vergab er zum Dank on 16 der wichtigsten Komponisten Mitteldeutschlands den Auftrag, den 116. Psalm zu vertonen. Alle Angeschriebenen lieferten prompt, und 1623 konnte die Sammlung unter dem Titel "Angst der Hellen und Friede der Seelen" im Druck erscheinen.

Die Großmannsche Sammlung, wie sie bald hieß, genießt bei Musikwissenschaftlern schon lange einen legendären Ruf, stellt sie doch ein ganz wichtiges und einzigartiges Dokument darüber dar, in welcher Form sich zeitgenössische Komponisten zu Beginn des 17. Jahrhunderts mit ein und demselben Text auseinandergesetzt haben. Dass so wichtige Komponisten wie Heinrich Schütz, Christoph Demantius, Michael Praetorius und Johann Hermann Schein in der Sammlung vertreten sind, macht diesen Kompositionswettstreik zum Danke Gottes nur noch aufregender. Erst 1994 war eine praktische Partiturausgabe der Öffentlichkeit zugänglich, und so war es für uns 1995 keine Frage, diese große Motettensammlung in Zusammenarbeit mit dem MDR zu produzieren.

Ausführende sind das Alsfelder Vokalensemble, Musica Fiata Köln und die Solisten Martina Lins-Reuber, Gundula Anders, Kai Wessel, Harry van Berne und Hubert Claessens unter der Leitung von Wolfgang Helbich.

Rezensionen

Sylvia Schwutke im Deutschlandradio am 11.​2.​96: "Eines der interessantesten Sammelwerke des 17.​Jahrhunderts.​ Ungetrübter musikalischer Genuß.​" I.​Allihn in FonoForum 4/96: "Überwältigend - das einzig angemessene Prädikat für diese herausragende Leistung! Ein einzigartiges Zeugnis sakraler Musik des frühen 17.​Jh.​" Gramophone 9/96: "Noch eine faszinierende Neuheit von einer wagemutigen Firma.​" American Record Guide 12/96: "Eine unverzichtbare Kollektion.​"