Maria Cristina Kiehr - Lamentazioni per la Settimana Santa
Maria Cristina Kiehr - Lamentazioni per la Settimana Santa
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Werke von Carissimi, Frescobaldi, Marcorelli, Palestrina, Rossi, Kapsberger
- Künstler: Maria Cristina Kiehr, Concerto Soave, Jean-Marc Aymes
- Label: harmonia mundi, DDD, 2006
- Erscheinungstermin: 16.3.2007
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Klage im Dunkel der Nacht – die „Tenebrae“
Als Jesus am Kreuz starb, senkte sich Finsternis über die Welt – so berichten die Evangelien. An den letzten drei Tagen der Karwoche stellte das Officium tenebrarum diese Finsternis in einem der eindringlichsten Riten der katholischen Kirche dar: Bei gelöschten Kerzen erklangen die uralten Klagelieder des Propheten Jeremias.
Die Klagelieder des Propheten Jeremias aus dem Alten Testament gehören zu den eindrucksvollsten Texten der Bibel. In dramatischem Stil und packenden Bildern betrauert der Prophet die Besetzung und den Untergang der Stadt Jerusalem, die Zerstörung des Tempels und die Vertreibung der Juden durch den babylonischen König Nebukadnezar II. In der römisch-katholischen Kirche erklangen diese Klagelieder in Gregorianischem Gesang vor Anbruch des Tages im morgendlichen Frühgebet der Mönche am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag. Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurden diese nächtlichen Gottesdienste auf den späten Nachmittag des Vortages gelegt, und bei der Rezitation der Klagelieder zum Ende der Karwoche am Mittwoch, Gründonnerstag und Karfreitag nach Sonnenuntergang entfaltete sich ein strenges Ritual. In festgelegten Abständen wurden nach und nach die Kerzen gelöscht, bis im Kirchenraum völlige Dunkelheit herrschte.
Es ist nicht verwunderlich, dass die eindringlichen und affektgeladenen Texte Generationen von Komponisten inspiriert haben. Schon im 16. Jahrhundert entstanden viele Vertonungen im polyphonen Chorstil, unter denen die Kompositionen von Victoria, Palestrina, Tallis und Lasso hervorstechen. Das 17. Jahrhundert mit seiner neuen Lehre von der musikalischen Darstellung der Affekte fand natürlich besonders bei der Komposition der Lamentationes Jeremiae Prophetae ein ideales Betätigungsfeld, diese Texte in dramatischer Gestaltung in bisher nicht gekannter Eindringlichkeit zu vertonen. Auffallend sind die Ähnlichkeiten zu den musikdramatischen Gestaltungsmitteln der neuen Gattung Oper; sie mögen heute als eine unerlaubte Profanierung erscheinen, doch besonders die römischen Komponisten, wo ein päpstliches Verbot jegliche Opernaufführung untersagte, beteiligten sich nun natürlich auf dem Feld der Kirchenmusik mit Kompositionen, die dem ästhetischen Standard der Zeit entsprachen und fanden hierbei von vielen kunstinteressierten Kirchenfürsten begeisterte Unterstützung.
Einer Vielzahl hochexpressiver Kompositionen der Lamentationen für alle drei Tage werden von María Cristina Kiehr und dem Concerto Soave zu einem Fest der Reue gestaltet, dessen Inständigkeit noch gesteigert wird, wenn zum Ende einer jeden Lesung eine eindringliche Ermahnung an das Gottesvolk zur Umkehr ergeht: „Jerusalem, Jerusalem, bekehre dich zu dem Herrn, Deinem Gott!“
Als Jesus am Kreuz starb, senkte sich Finsternis über die Welt – so berichten die Evangelien. An den letzten drei Tagen der Karwoche stellte das Officium tenebrarum diese Finsternis in einem der eindringlichsten Riten der katholischen Kirche dar: Bei gelöschten Kerzen erklangen die uralten Klagelieder des Propheten Jeremias.
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Rezensionen
Stereoplay 04/07: "Maria Christina Kiehr aber verleiht all diesen Musiken eine Aureole aus lichter Klarheit und unmanierierter Schönheit. Ihr heller und doch milder Sopran legiert die bewegende Mixtur aus Tragik und Spiritualität zu höchstem Ausdruck ohne theatralischen Nachdruck."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Giacomo Carissimi: Incipit Lamentatio leremiae Prophetae
- 2 Giacomo Carissimi: Vasù. Et egressus est a filia Sion
- 3 Michelangelo Rossi: Toccata Nr. 4 (aus Toccate e Correnti 1630/57)
- 4 Girolamo Frescobaldi: Jod. Manum suam
- 5 Giovanni Pierluigi da Palestrina: Heu mihi Domine, passeggiato per la viola (Motettenbuch 2)
- 6 Anonym: De Lamentatione leremiae Prophetae
- 7 Anonym: Lamed. Matribus suis dixerunt
- 8 Giovanni Kapsberger: Toccata Nr. 5 (Libro di Intavolature di Liuto I)
- 9 Anonym: De Lamentatione leremiae Prophetae
- 10 Anonym: Toccata arpeggiata
- 11 Giovanni Francesco Marcorelli: Aleph. Quomodo obscuratum est aurum
- 12 Anonym: Incipit Oratio leremiae Prophetae
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