Orlando Gibbons: Geistliche Musik
Geistliche Musik
Rogers Covey-Crump, Steven Harrold, Peter Harvey, Stephen Connolly, Choir of Magdalen College Oxford, Ensemble Fretwork, Bill Ives
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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The Second Service; Consort Anthems
+Orgelwerke
- Künstler: Roger Covey-Crump, Steven Harrold, Peter Harvey, Stephen Connolly, Choir of Magdalen College Oxford, Ensemble Fretwork, Bill Ives
- Label: harmonia mundi, DDD, 2003
- Erscheinungstermin: 21.4.2004
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Fragt man einen christlichen Engländer, ob er katholisch oder evangelisch sei, wird man nach kurzem Zögern die Antwort erhalten: „Church of England!“ Es wäre eine gefährliche Verkennung der Sachlage, darin nichts als eine weitere Manifestation der bekannten Abneigung der britischen Seele gegen alles Kontinentaleuropäische zu sehen. Für die Ablösung der englischen Staatskirche von der Oberhoheit des Papstes gab es keine theologischen, sondern ausschließlich politische und persönliche Gründe. König Heinrich VIII. war kaum vom Papst für eine in ausgezeichnetem Latein geschriebene Streitschrift gegen Martin Luther mit dem Titel Fidei Defensor ausgezeichnet worden (Verteidiger des Glaubens – noch Elizabeth II. führt diesen Titel mit den Buchstaben F. D. in ihrem Staatstitel), da legte sich der Monarch mit dem geistlichen Oberhaupt der katholischen Christenheit über die Frage an, ob er seine Ehe mit Katharina von Aragon für ungültig erklären könne, da sie ihm den ersehnten Thronerben nicht gebar. Der Papst verweigerte die Scheidung, und Heinrich VIII. dekretierte danach zwei Scheidungen: Erstens schickte er Katharina ins heimische Spanien zurück, und zweitens erklärte er die englische Staatskirche für eigenständig und von Rom und dem Papst unabhängig. Im folgenden sammelte er die stattliche Zahl von fünf weiteren Gattinnen und wachte als „Papst von England“ über die Reinheit der katholischen Lehre in seinem Königreich – jedem, der in der kirchlichen Unabhängigkeit Englands eine Chance für Luthers Lehre sah, wurde der Kopf abgeschlagen!
Dem Thronfolger, der Heinrich aus der Vielzahl seiner Ehen noch geboren wurde, war kein langes Leben beschieden, und so waren nach seinem Tod doch nur Frauen für die Nachfolge vorhanden: Mary, Tochter von Katharina von Aragon und wild entschlossen, England und Rom miteinander zu versöhnen, und Elisabeth, die von ihrer königlichen Halbschwester erst einmal den Kerker zu schmecken bekam. Auch Queen Mary war kein langes Leben beschieden, bald erbte Elisabeth den Thron. Es ist einigermaßen verständlich, dass die neue Herrscherin keinerlei Verständnis für die Päpstlichen nährte, und so entstand während ihrer Herrschaft eine exklusive Exilgemeinde englischer Künstler in Antwerpen, die ihren katholischen Glauben nicht aufgeben wollten.
In England ging es im folgenden nicht nur um die theologische Ausgestaltung der neuen anglikanischen Kirche, wichtiger noch waren die neuen Formen der Kirchenmusik, die dieses an musikalischen Traditionen überreiche Land sich geben wollte. Orlando Gibbons gehört zu den Musikern, die unter Berücksichtigung der Überlieferung eine neue, fruchtbare Tradition begründeten. Heinrich VIII. vereinte in seiner Persönlichkeit bereits beide Elemente des rigorosen Bruchs und der Erhaltung der rituellen Formen, die bis heute die Besonderheit der anglikanischen Kirche ausmachen. Die Komponisten der Generation, die der Staatskirche Englands ihre neuen musikalischen Traditionen gab, haben einen vergleichbaren Spagat unternommen zwischen der Bewahrung überlieferter Formen der englischen Kirchenmusik und dem Eingehen auf neue Gegebenheiten. So entstand eine eigenständige und vielfältige Musik für die anglikanische Kirche, die das geistliche Musikleben in England auch weiterhin vom Barock mit Purcell und Händel bis ins 20. Jahrhundert mit Elgar und Britten geprägt hat.
“Unterstützt von den glänzenden Instrumentalisten des Ensembles Fretwork und hervorragenden Gesangssolisten ist eine unprätentiöse, nuancenreiche und ausgesprochen transparente Aufnahme gelungen.” FONO FORUM
„Mit äußerster Subtilität spüren die sechs Gambisten den jeweiligen Stimmungsgehalten nach und finden wiederum in vorbildlicher Weise die Balance zwischen kammermusikalisch introvertiertem Spiel und gleichzeitig durchaus intensiver Affektdarstellung. [...] Auch bei wiederholtem Hören genauso besinnlich wie spannend.“ FONO FORUM
"Eine unprätentiöse, nuancenreiche und ausgesprochen transparente Aufnahme." FONO FORUM
"Mit erstaunlich lebendiger Tongebung und dynamisch abgestufter Flexibilität zählt dieser Chor meines Erachtens zu den besten Knabenchören der Gegenwart." KLASSIK. COM
Fragt man einen christlichen Engländer, ob er katholisch oder evangelisch sei, wird man nach kurzem Zögern die Antwort erhalten: „Church of England!“ Es wäre eine gefährliche Verkennung der Sachlage, darin nichts als eine weitere Manifestation der bekannten Abneigung der britischen Seele gegen alles Kontinentaleuropäische zu sehen. Für die Ablösung der englischen Staatskirche von der Oberhoheit des Papstes gab es keine theologischen, sondern ausschließlich politische und persönliche Gründe. König Heinrich VIII. war kaum vom Papst für eine in ausgezeichnetem Latein geschriebene Streitschrift gegen Martin Luther mit dem Titel Fidei Defensor ausgezeichnet worden (Verteidiger des Glaubens – noch Elizabeth II. führt diesen Titel mit den Buchstaben F. D. in ihrem Staatstitel), da legte sich der Monarch mit dem geistlichen Oberhaupt der katholischen Christenheit über die Frage an, ob er seine Ehe mit Katharina von Aragon für ungültig erklären könne, da sie ihm den ersehnten Thronerben nicht gebar. Der Papst verweigerte die Scheidung, und Heinrich VIII. dekretierte danach zwei Scheidungen: Erstens schickte er Katharina ins heimische Spanien zurück, und zweitens erklärte er die englische Staatskirche für eigenständig und von Rom und dem Papst unabhängig. Im folgenden sammelte er die stattliche Zahl von fünf weiteren Gattinnen und wachte als „Papst von England“ über die Reinheit der katholischen Lehre in seinem Königreich – jedem, der in der kirchlichen Unabhängigkeit Englands eine Chance für Luthers Lehre sah, wurde der Kopf abgeschlagen!
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In England ging es im folgenden nicht nur um die theologische Ausgestaltung der neuen anglikanischen Kirche, wichtiger noch waren die neuen Formen der Kirchenmusik, die dieses an musikalischen Traditionen überreiche Land sich geben wollte. Orlando Gibbons gehört zu den Musikern, die unter Berücksichtigung der Überlieferung eine neue, fruchtbare Tradition begründeten. Heinrich VIII. vereinte in seiner Persönlichkeit bereits beide Elemente des rigorosen Bruchs und der Erhaltung der rituellen Formen, die bis heute die Besonderheit der anglikanischen Kirche ausmachen. Die Komponisten der Generation, die der Staatskirche Englands ihre neuen musikalischen Traditionen gab, haben einen vergleichbaren Spagat unternommen zwischen der Bewahrung überlieferter Formen der englischen Kirchenmusik und dem Eingehen auf neue Gegebenheiten. So entstand eine eigenständige und vielfältige Musik für die anglikanische Kirche, die das geistliche Musikleben in England auch weiterhin vom Barock mit Purcell und Händel bis ins 20. Jahrhundert mit Elgar und Britten geprägt hat.
Rezensionen
“Unterstützt von den glänzenden Instrumentalisten des Ensembles Fretwork und hervorragenden Gesangssolisten ist eine unprätentiöse, nuancenreiche und ausgesprochen transparente Aufnahme gelungen.” FONO FORUM
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"Mit erstaunlich lebendiger Tongebung und dynamisch abgestufter Flexibilität zählt dieser Chor meines Erachtens zu den besten Knabenchören der Gegenwart." KLASSIK. COM
Rezensionen
FonoForum 09/04: "Wer, wenn nicht der Oxforder Choir of Magdalen College, ist prädestiniert für eine Interpretation dieses Repertoires? Unsterstützt von den glänzenden Instrumentalisten des Ensembles Fretwork und hervorragenden Gesangssolisten ist eine unprätentiöse, nuancenreiche und ausgesprochen transparente Aufnahme gelungen."- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
- 6 Track 6
- 7 Track 7
- 8 Track 8
- 9 Track 9
- 10 Track 10
- 11 Track 11
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