Susanne Kessel - Iceland (Musik isländischer Komponisten)
Susanne Kessel - Iceland (Musik isländischer Komponisten)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Sigurbjörnsson: Hans-Variationen
+Johannsson: Eg er ad tala um pig
+Ingolfson: ma la melodia
+Tomasson: BRotnir Hljomar
+Sveinsson: Odur Steinsins Nr. 4; Af hreinu hjarta; Albumblatt an Susanne Kessel
+Urbanic: Caprices Mignons über ein Kinderlied
+Vidar: Meditationen über isländische Volksthemen Nr. 1 & 4
+Hallgrimsson: Lullaby on a Winters' Night
+Isolfsson: Impromptu
+Sveinbjörnsson: Vikivaki
+Egilsson: Borealis
+Leifs: Rimnadanslög op. 11 Nr. 2-4
+Björk / Milo: I miss you für Klavier & Elektronik
- Künstler: Susanne Kessel (Klavier)
- Label: Oehms, DDD, 2007
- Erscheinungstermin: 9.5.2008
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Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich auf Island eine eigene Szene zeitgenössischer klassischer Musik etabliert. Isländische Komponisten gingen ins europäische Ausland oder in die USA, um dort in unmittelbarem Kontakt zur musikalischen Avantgarde zu studieren. Erstaunlich viele kehrten anschließend wieder in ihre Heimat zurück und entwickelten einen Stil, der traditionelle und auch folkloristische isländische Musik mit den Formen westlicher neuer Kunstmusik verbindet. Die deutsche Pianistin Susanne Kessel legt nach intensiver Beschäftigung mit der isländischen Musik und vielen Reisen auf die Insel der Gletscher, Geysire und Moosfelder nun einen Querschnitt durch die Klaviermusik isländischer Provenienz vor, der seinen Abschluss im Arrangement eines Songs von Islands derzeit populärster Musikerin – Björk – findet.
Neue Musik aus Island
Isländischsein hat mit Landschaft zu tun. In meinem Fall eher mit dem Duft der Landschaft, dem Duft der Heide. Und dem Klang der Landschaft: Ein goldener Regenpfeifer, der von weither zwitschert. Verbinden Sie das Obige mit dem Duft eines Teppichs, während man vor einem großen Telefunken- Radiogerät sitzt, und Sie haben einen Extrakt meiner Kindheit. Ich hörte »Sjómannalög« – Seemannslieder – und Isländische Lieder im national-romantischen Stil, ähnlich den Werken der Pioniere isländischer Komposition. Und dann näherte sich der Horizont, ebenfalls im Radio: Es wurde Zeitgenössische Musik aus dem Ausland gesendet. Ich erinnere mich an wahre Erleuchtungen, während ich im Dunkeln lauschte. - Atli Ingólfsson
Susanne Kessel über dieses Album
Als ich 2005 zum ersten Mal nach Island reiste, um auf Einladung des Goethe- Zentrums Reykjavík einen klassischen Klavierabend zu spielen und für den deutschen Rundfunk einige Interviews mit isländischen Musikern zu führen, informierte ich mich im Vorfeld über Land und Leute, Kultur und Sehenswertes. Ich hatte zur großen Überraschung des isländischen Konzertpublikums eigens ein paar isländische Klavierwerke als Zugabe einstudiert. Ich kannte einige Komponistennamen und natürlich eine Reihe wunderbarer Songs der international bekannten isländischen Pop-Sänger und Bands. Mir war bewusst, dass Island eine sehr individuelle, expressive Musikkultur besitzt. Aber »klassische Musik« aus Island kannte ich eigentlich kaum.
Umso überraschter war ich, als ich beim Besuch der Musik-Bibliothek des Music Information Center Islands meterlange Regale mit Partituren hochinteressanter isländischer Klavierwerke vorfand. Eine solche Fülle hatte ich nicht erwartet!
Die klassische Musikgeschichte Islands ist recht jung. Innerhalb der relativ kurzen Zeitspanne von ca. 100 Jahren seit Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sie sich in schillernden Facetten unter Einbeziehung fast aller klassischen Epochen wie in einem Zeitraffer. Die Musik, die heute in Island komponiert wird, orientiert sich an internationalen Strömungen Neuer Musik ebenso wie an alter isländischer Musiktradition und ergibt ein charmantes Mosaik verschiedenster Genres, die alle nebeneinander bestehen.
Ich sprach mit klassischen Komponisten (Atli Heimir Sveinsson, Þorkell Sigurbjörnsson, Árni Egilsson, Atli Ingólfsson und Haukur Tómasson), mit dem Direktor der Musikschule Reykjavík (Stefan Edelstein), mit dem Chorleiter der Universität (Hákon Leifsson) und mit dem Keyboarder, Pianisten und Komponisten der Pop-Gruppe Sigur Rós (Kjartan Sveinsson).
Diese Musiker gewährten mir Einblick in die einzigartige Geschichte der isländischen Musik, erzählten mir viel Persönliches und führten mir immer wieder vor Augen, wie untrennbar die Isländer einerseits mit ihrer Heimat verbunden sind und wie brennend andererseits die Sehnsucht nach internationalem Austausch ist. Das große Interesse an allem Neuem, die Offenheit Fremdem und Ungewöhnlichem gegenüber ist aus meiner Sicht ein typisch isländischer Wesenszug. Ohne diese Fähigkeit wäre die rasante kulturelle Entwicklung Islands auf ein mittlerweile international mit Interesse beachtetes Niveau innerhalb der letzten 100 Jahre nicht möglich gewesen.
Islands Musikgeschichte gleicht einer Schatzkammer. Aufgrund der isolierten geographischen Lage im Nordmeer blieben einzelne musikalische Formen über viele Jahrhunderte lebendig erhalten. Auch die isländische Sprache ist seit der »landnám« im 9. Jahrhundert (der Landnahme Islands durch norwegische Wikinger) nahezu unverändert geblieben.
Nicht weniger bemerkenswert ist auch das moderne Musikleben Islands. Island besitzt für seine derzeit rund 300.000 Einwohner das dichteste Musikschulnetz der Welt. Unter Mithilfe immigrierter europäischer Musiker wurde während des Zweiten Weltkrieges ein hervorragendes Musikschulsystem aufgebaut, das heute Kindern und Jugendlichen eine musikalische Ausbildung auf hohem Niveau bietet. Auch ein qualifiziertes Musikstudium ist in Island möglich, allerdings studieren junge Musiker darüber hinaus meist an einer Musikhochschule in Europa oder USA. Viele isländische Musiker und Komponisten kehren nach dem Auslandsstudium in die Heimat zurück und bringen ihre Erfahrungen in die isländische Musikszene ein, die dadurch innerhalb weniger Jahrzehnte internationales Niveau erreicht hat.
Die erste Generation junger Komponisten, die nach der Unabhängigkeitserklärung Islands 1944 aufwuchs, studierte Ende der 50er Jahre und während der 60er Jahre u. a. in den internationalen Zentren Neuer Musik, um so schnell wie möglich aus der Insel- Isolation herauszutreten und die neuesten Strömungen der Musik des 20. Jahrhunderts mitzuerleben. Diese beiden Aspekte – »uralte« Musiktradition und »zeitgenössische Neue Musik« – ergeben ein einzigartiges Spannungsfeld zwischen Alter und Neuer Zeit, das in vielen Kompositionen immer wieder zu entdecken ist.
Die wilde Natur Islands, die Geysire, Wasserfälle, das raue Klima und die atemberaubend schöne Landschaft sind darüber hinaus eine Inspirationsquelle, die sich täglich und unerbittlich in Erinnerung bringt und deren Faszination sich kein Künstler entziehen kann.
2007 spielte ich wieder in Island, diesmal innerhalb des Festivals »Dark Music Days«. Hier entstand die Idee, eine CD mit isländischer Klaviermusik aus über 100 Jahren verschiedener Stilrichtungen der klassischen Musik Islands zu veröffentlichen. Mein Vorhaben fand auch bei den isländischen Komponisten großen Anklang. Da fast alle klassischen Komponisten für Klavier komponieren, ist dieses Instrument geradezu prädestiniert, einen Überblick über die Literatur eines Landes zu ermöglichen. Ich wurde in meiner Arbeit von vielen isländischen Musikern sowie dem MIC Iceland tatkräftig unterstützt und ich bedanke mich sehr herzlich für die Zusammenarbeit und die gemeinsamen Proben in Island. Dem Kulturamt der Stadt Bonn sowie der icelandair danke ich für Förderung und Sponsoring. Dank an Peter Gebhard: Der bekannte Fotograf und Journalist stellte für dieses Booklet seine wundervollen Island-Fotos zur Verfügung. Die Komponisten Atli Heimir Sveinsson, Árni Egilsson und Leon Milo schrieben eigens für mein CD-Programm »Iceland« neue Klavierwerke. Ihnen danke ich besonders herzlich!
(OehmsClassics)
Neue Musik aus Island
Isländischsein hat mit Landschaft zu tun. In meinem Fall eher mit dem Duft der Landschaft, dem Duft der Heide. Und dem Klang der Landschaft: Ein goldener Regenpfeifer, der von weither zwitschert. Verbinden Sie das Obige mit dem Duft eines Teppichs, während man vor einem großen Telefunken- Radiogerät sitzt, und Sie haben einen Extrakt meiner Kindheit. Ich hörte »Sjómannalög« – Seemannslieder – und Isländische Lieder im national-romantischen Stil, ähnlich den Werken der Pioniere isländischer Komposition. Und dann näherte sich der Horizont, ebenfalls im Radio: Es wurde Zeitgenössische Musik aus dem Ausland gesendet. Ich erinnere mich an wahre Erleuchtungen, während ich im Dunkeln lauschte. - Atli Ingólfsson
Susanne Kessel über dieses Album
Als ich 2005 zum ersten Mal nach Island reiste, um auf Einladung des Goethe- Zentrums Reykjavík einen klassischen Klavierabend zu spielen und für den deutschen Rundfunk einige Interviews mit isländischen Musikern zu führen, informierte ich mich im Vorfeld über Land und Leute, Kultur und Sehenswertes. Ich hatte zur großen Überraschung des isländischen Konzertpublikums eigens ein paar isländische Klavierwerke als Zugabe einstudiert. Ich kannte einige Komponistennamen und natürlich eine Reihe wunderbarer Songs der international bekannten isländischen Pop-Sänger und Bands. Mir war bewusst, dass Island eine sehr individuelle, expressive Musikkultur besitzt. Aber »klassische Musik« aus Island kannte ich eigentlich kaum.
Umso überraschter war ich, als ich beim Besuch der Musik-Bibliothek des Music Information Center Islands meterlange Regale mit Partituren hochinteressanter isländischer Klavierwerke vorfand. Eine solche Fülle hatte ich nicht erwartet!
Die klassische Musikgeschichte Islands ist recht jung. Innerhalb der relativ kurzen Zeitspanne von ca. 100 Jahren seit Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sie sich in schillernden Facetten unter Einbeziehung fast aller klassischen Epochen wie in einem Zeitraffer. Die Musik, die heute in Island komponiert wird, orientiert sich an internationalen Strömungen Neuer Musik ebenso wie an alter isländischer Musiktradition und ergibt ein charmantes Mosaik verschiedenster Genres, die alle nebeneinander bestehen.
Ich sprach mit klassischen Komponisten (Atli Heimir Sveinsson, Þorkell Sigurbjörnsson, Árni Egilsson, Atli Ingólfsson und Haukur Tómasson), mit dem Direktor der Musikschule Reykjavík (Stefan Edelstein), mit dem Chorleiter der Universität (Hákon Leifsson) und mit dem Keyboarder, Pianisten und Komponisten der Pop-Gruppe Sigur Rós (Kjartan Sveinsson).
Diese Musiker gewährten mir Einblick in die einzigartige Geschichte der isländischen Musik, erzählten mir viel Persönliches und führten mir immer wieder vor Augen, wie untrennbar die Isländer einerseits mit ihrer Heimat verbunden sind und wie brennend andererseits die Sehnsucht nach internationalem Austausch ist. Das große Interesse an allem Neuem, die Offenheit Fremdem und Ungewöhnlichem gegenüber ist aus meiner Sicht ein typisch isländischer Wesenszug. Ohne diese Fähigkeit wäre die rasante kulturelle Entwicklung Islands auf ein mittlerweile international mit Interesse beachtetes Niveau innerhalb der letzten 100 Jahre nicht möglich gewesen.
Islands Musikgeschichte gleicht einer Schatzkammer. Aufgrund der isolierten geographischen Lage im Nordmeer blieben einzelne musikalische Formen über viele Jahrhunderte lebendig erhalten. Auch die isländische Sprache ist seit der »landnám« im 9. Jahrhundert (der Landnahme Islands durch norwegische Wikinger) nahezu unverändert geblieben.
Nicht weniger bemerkenswert ist auch das moderne Musikleben Islands. Island besitzt für seine derzeit rund 300.000 Einwohner das dichteste Musikschulnetz der Welt. Unter Mithilfe immigrierter europäischer Musiker wurde während des Zweiten Weltkrieges ein hervorragendes Musikschulsystem aufgebaut, das heute Kindern und Jugendlichen eine musikalische Ausbildung auf hohem Niveau bietet. Auch ein qualifiziertes Musikstudium ist in Island möglich, allerdings studieren junge Musiker darüber hinaus meist an einer Musikhochschule in Europa oder USA. Viele isländische Musiker und Komponisten kehren nach dem Auslandsstudium in die Heimat zurück und bringen ihre Erfahrungen in die isländische Musikszene ein, die dadurch innerhalb weniger Jahrzehnte internationales Niveau erreicht hat.
Die erste Generation junger Komponisten, die nach der Unabhängigkeitserklärung Islands 1944 aufwuchs, studierte Ende der 50er Jahre und während der 60er Jahre u. a. in den internationalen Zentren Neuer Musik, um so schnell wie möglich aus der Insel- Isolation herauszutreten und die neuesten Strömungen der Musik des 20. Jahrhunderts mitzuerleben. Diese beiden Aspekte – »uralte« Musiktradition und »zeitgenössische Neue Musik« – ergeben ein einzigartiges Spannungsfeld zwischen Alter und Neuer Zeit, das in vielen Kompositionen immer wieder zu entdecken ist.
Die wilde Natur Islands, die Geysire, Wasserfälle, das raue Klima und die atemberaubend schöne Landschaft sind darüber hinaus eine Inspirationsquelle, die sich täglich und unerbittlich in Erinnerung bringt und deren Faszination sich kein Künstler entziehen kann.
2007 spielte ich wieder in Island, diesmal innerhalb des Festivals »Dark Music Days«. Hier entstand die Idee, eine CD mit isländischer Klaviermusik aus über 100 Jahren verschiedener Stilrichtungen der klassischen Musik Islands zu veröffentlichen. Mein Vorhaben fand auch bei den isländischen Komponisten großen Anklang. Da fast alle klassischen Komponisten für Klavier komponieren, ist dieses Instrument geradezu prädestiniert, einen Überblick über die Literatur eines Landes zu ermöglichen. Ich wurde in meiner Arbeit von vielen isländischen Musikern sowie dem MIC Iceland tatkräftig unterstützt und ich bedanke mich sehr herzlich für die Zusammenarbeit und die gemeinsamen Proben in Island. Dem Kulturamt der Stadt Bonn sowie der icelandair danke ich für Förderung und Sponsoring. Dank an Peter Gebhard: Der bekannte Fotograf und Journalist stellte für dieses Booklet seine wundervollen Island-Fotos zur Verfügung. Die Komponisten Atli Heimir Sveinsson, Árni Egilsson und Leon Milo schrieben eigens für mein CD-Programm »Iceland« neue Klavierwerke. Ihnen danke ich besonders herzlich!
(OehmsClassics)
Rezensionen
»Besonders bei den progressiveren Stücken erweist sich Kessel als markante Interpretin.« (Fono Forum 10/08)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Porkell Siguebjörnsson: Hans-Variationen (für Klavier)
- 2 Jóhann Jóhannsson: Ég er a# tala um #ig
- 3 Atli Ingolfsson: ...ma la melodia
- 4 Haukur Tomasson: Brotnir Hljómar
- 5 Atli Heimir Sveinsson: ##ur Steinsis Nr. 4
- 6 Atli Heimir Sveinsson: Af hreinu hjarta
- 7 Atli Heimir Sveinsson: Albumblatt an Susanne Kessel
- 8 Victor Urbanic: Caprices mignons über ein Kinderlied
Meditation über isländische Volksthemen (Auszug)
- 9 Nr. 1: (ohne Satzbezeichnung) - Nr. 4: (ohne Satzbezeichnung)
- 10 Hafli#i Hallgrimson: Lullaby on a winter's night
- 11 Páll #sólfsson: Impromptu
- 12 Sveinbjörn Sveinbjörnsson: Vikivaki
- 13 #rni Egilsson: Borealis
- 14 Jon Leifs: Rimnadanslög op. 11 Nr. 3
- 15 Jon Leifs: Rimnadanslög op. 11 Nr. 2
- 16 Jon Leifs: Rimnadanslög op. 11 Nr. 4
- 17 I miss you (transkr. für Klavier und Elektronik)
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