Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr.1-32 auf 8 CDs

"... zeigen diese ersten Einspielungen eine temperamentvolle Virtuosin mit viel Klangsinn und hohem strukturellen Bewusstsein. Mit Spannung darf man der Veröffentlichung ihrer nächsten Beethoven-Sonaten entgegensehen." Mit diesen Worten schloss Mario-Felix Vogt einen großen Artikel über die koreanische Pianistin HJ Lim in der Zeitschrift Fono Forum. Lims Aufnahme mit Beethoven-Sonaten hatte im März für Furore gesorgt. Nun erweitert sie das Debüt zur Gesamteinspielung aller Sonaten des Komponisten, dessen Werke „Teil meines Lebens sind“, wie sie sagt.

Es ist erstaunlich, wenn sich eine junge Virtuosin gerade an dieses „Neue Testament der Klavierliteratur“ als Debüt wagt. Aber die 1986 geborene HJ Lim hat schon vor Jahren gezeigt, welch unverwechselbaren Zugang sie gefunden hat. 2010 spielte sie alle Beethoven-Sonaten in Paris. Lims Beethoven-Projekt überzeugt nicht nur interpretatorisch, sondern auch konzeptionell. Die Sonaten erklingen nicht chronologisch, sondern nach Deutungsbereichen wie „Heroische Ideen“, „Natur“ oder „Schicksal“. Hier zeigt sich ein Talent, das weit über die reine Beherrschung des Instruments hinausgeht. HJ Lim errang mit 15 Jahren nach drei Jahren Studium in Frankreich als jüngste Studentin das Diplome d’ Etudes Musicales Complète. Sie galt schnell als „Phänomen“, zumal sie sich auch intensiv dem Dirigieren widmete. Zu ihrem immensen Charisma gehört ein enormer Erfolg auf der Internet-Videoplattform YouTube. Ein dort zu sehendes Recital aus Basel mit Werken von Rachmaninoff und Chopin begeistert eine riesige Fangemeinde.

Rezensionen

„HJ Lims Spiel ist nicht ohne einige Freiheiten.​ Mal misst sie kleinsten Nebenstimmen unerhörte Bedeutung bei, dann schärft sie die Kontraste wie im Schattentheater.​ Weghören fast unmöglich.​“ (WAZ, 02.​08.​2012)